Die Ärztin bzw. der Arzt erhebt die Krankengeschichte sowie die Symptome und schließt andere Erkrankungen aus. Die Fachwelt spricht bei einer Dauer der Symptome ab zwei Wochen von einer Wochenbettdepression. Die rechtzeitige Behandlung im Sinne von Mutter und Baby ist wesentlich und beugt chronischen Verläufen vor. Die Behandlung einer Wochenbettdepression richtet sich nach dem Schweregrad der Depression. Die Ärztin oder der Arzt teilt die Wochenbettdepression in leicht, mittel oder schwer ein und empfiehlt passend dazu Behandlungsmöglichkeiten.
Bei einer leichten Wochenbettdepression können unterstützende Gespräche mit der Ärztin oder dem Arzt oder etwa einer Psychotherapeutin oder einem Psychotherapeuten ausreichen. Zudem erleichtert praktische Hilfe den Alltagsablauf. Zum Beispiel eine Person, die nach Hause kommt und bei Erledigungen oder Einkäufen hilft. Auch eine Hebamme kann zu unterstützenden Maßnahmen im Alltag beraten.
Vor allem bei mittleren oder schweren Wochenbettdepressionen sind in erster Linie Medikamente und Psychotherapie wichtige Säulen der Therapie. Über die Besonderheiten der Einnahme von Medikamenten in der Stillzeit beraten die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Zudem finden Sie weitere Informationen zu Medikamenten und ihrer Wirksamkeit unter www.gesundheitsinformation.de. Auch eine klinisch-psychologische Behandlung kann unterstützend sinnvoll sein.
Betroffenen Müttern kann es im Allgemeinen auch helfen, sich gegenseitig in einer Selbsthilfegruppe auszutauschen. Zudem gibt es Hinweise aus der Forschung darauf, dass Bewegung förderlich ist. Nähere Informationen finden Sie unter www.stiftung-gesundheitswissen.de.
Manchmal sind die Wochenbettdepressionen so stark, dass die Situation für Mutter und Kind bedrohlich werden kann. Dann ist die Aufnahme in einem Krankenhaus notwendig. Es gibt auch Mutter-Kind-Stationen, auf denen ein gemeinsamer Aufenthalt für Mütter und Babys möglich ist.
Informationen zu möglichen Rückfällen bei Depressionen finden Sie unter Depression: Behandlungsmöglichkeiten & Rückfallprophylaxe.
Was können Partner:innen tun?
Väter des Neugeborenen bzw. Partner:innen der Mutter können einen Beitrag zur Bewältigung der Situation leisten. Es kann sein, dass es betroffenen Müttern sehr schwer fällt, Hilfe zu suchen. Daher ist es gut, wenn auch nahestehende Personen mögliche Symptome ansprechen. Diese können auch helfen, Unterstützung zu finden.
Weitere Tipps was Partner:innen tun können, bietet die Broschüre „Eigentlich sollte ich glücklich sein…“ des Gesundheitsministeriums. Zum Beispiel:
- Sich regelmäßig mit dem Baby beschäftigen.
- Mit der Partnerin und mit anderen Bezugspersonen über Gedanken und Gefühle sprechen.
- Die Partnerin im Alltag unterstützen und auch Unterstützung durch anderer Personen zulassen.
- Sich selbst professionelle Hilfe für die Psyche suchen bei seelischer Belastung.
Auch frisch gebackene Väter können nach der Geburt ihres Kindes in ein seelisches Tief geraten. Nähere Informationen finden Sie unter Baby Blues.